Katharina Reichelt, ihr Cello und ihre Arbeit mit dem Klinikclown

Anlässlich des Tages des Down-Syndroms am 21. März erzählt Margot Hahn-Reichelt über die beglückende Zusammenarbeit ihrer Tochter Katharina und Klinikclown "Pompom", alias Michael Schwan

Neunkirchen. Es ist Dienstag und für Katharina der schönste Tag der Woche. Denn dienstags arbeitet sie gemeinsam mit Herrn Schwan, dem Klinikclown Pompom. Beide arbeiten in der Marienhausklinik St.Josef-Kohlhof in Neunkirchen, Herr Schwan als der Klinikclown Pompom und Katharina, Trägerin des Down-Syndrom, als Assistentin in der Musik. Am Dienstag arbeiten sie gemeinsam als inklusives Duo, in welchem sie die kleinen Herzen bei der Gesundung unterstützen.
Dienstag ist immer "CLOWNSTAG". So nennt Katharina diesen besonderen Tag. Schon 2-3 Tage vorher ist sie in musikalischer Vorbereitung. Sie überlegt, welche Lieder der Jahreszeit oder dem Anlass entsprechend sind. Anschließend schickt sie diese Vorschläge per WhatsApp an den Klinikclown Pompom. Ist Pompom mit der Auswahl zufrieden, beginnt für Katharina das Üben, damit sie die Auswahl an Liedern perfekt am Dienstag den kleinen Patienten präsentieren kann.
Am Dienstagmorgen macht sich Katharina dafür schon früh auf den Weg. Erst mit dem Bus, dann mit dem Zug und später wiedermit dem Bus, geht es mit teilweise knappen Umsteigezeiten in die Marienhausklinik. Gibt es Verspätungsalarm, wird es problematisch. Doch Katharina weiß sich zu helfen, der Notfall 20 €-Taxi-Schein, ist immer griffbereit und ihr  Kollege, Herr Schwan ist in Notfällen auch immer zu erreichen.
Wenn alles klappt, steht Herr Schwan schon vor der Klinik, mit einem Lachen auf dem geschminkten Gesicht, seiner bunten Kleidung, dem großen grünen Koffer und wartet auf Katharina mit ihrem Cello auf dem Rücken. Endlich auf Station angekommen, wird bei einem Kaffee der Tag geplant. Welcher kleine Patient kommt zuerst an die Reihe? Welche Stationen besuchen sie heute?
Das Programm selber, ist jedoch nicht einstudiert. Herr Schwan passt dies individuell an die Situation und die Bedürfnisse der kleinen Patienten an. Er kann hier auf seine große Erfahrung zurückgreifen, genauso wie auf seinem großen grünen Koffer mit allerlei Zaubereien. Wenn Katharina dann noch leidenschaftlich mit dem Cello unterstützt, entwickelt sich Magie.
Da gibt es den Seifenblasentrick, bei welchem die Seifenblasen auch schon mal aus Katharinas  Cello kommen. Oder Katharina schwingt den Cellobogen als wäre er ein Zauberstab und aus einem weißen Blatt entsteht ein buntes Bild. Wenn Katharina beim Herstellen der vielen gewünschten Ballontiere assistiert, entstehen bei musikalischer Untermalung Hunde, Katzen oder auch Hasen. Katharina hilft auch mit Zaubersalz oder den Zaubersprüchen aus, sollten die Tricks beim ersten Mal nicht gelingen oder dem Clown gar die Zaubersprüche entfallen sein. Die beiden Künstler verzaubern und lenken von den Schmerzen, dem Alleinsein und der Langeweile ab und helfen im Heilungsprozess. Auf die wissenschaftliche Abhandlungen aus der Humorforschung und der heilenden Kraft der Musik muss ich an dieser Stelle gar nicht eingehen, denn schon auf dem Flur sind die Auswirkungen, das befreiende Lachen der Kinder, zu hören.
Diese doppelte Portion Heilungskraft, schenkt die Marienhausklinik, St.Josef-Kohlhof seinen  jungen Patienten zur Genesung. Die künstlerische Arbeit geht zurück auf das gelingende miteinander, auf die Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderung, auf ein richtig gutes Team. Katharina ist ganz schön happy, über diese beglückende Arbeit. (Margot Hahn-Reichelt)


Gefördert wird dieses Projekt ausschließlich über Spenden. Die Marienhausklinik St.Josef-Kohlhof, sowie POMPOM und Katharina und die kleinen Patienten freuen sich über Spenden. Wenn Sie das Projekt unterstützen möchten, wenden Sie sich an : Krankenhausoberin Beate Kaul-Leonhard Telefon 06821 363-2530    beate.leonhard-kaul@marienhaus.de

 

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